Wie viel Ilja Kaenzig in den vergangenen Wochen und Monaten geschlafen hat, ist nicht überliefert. Übermäßig viel dürfte es aber nicht gewesen sein, schließlich leitet er seit Sommer als alleiniger Geschäftsführer den VfL Bochum.
Und seit der Freistellung des Sportdirektors Marc Lettau im vergangenen Oktober übernahm er zusätzlich auch noch die sportlichen Geschicke. Entsprechend stressig dürfte die abgelaufene Transferphase gewesen sein, in der er zusammen mit Trainer Dieter Hecking Tom Krauß und Georgios Masouras vom Kampf gegen den Abstieg in der Rückrunde überzeugen konnte.
Während die eine Suche - die nach Spielern - nun also beendet ist, geht die nächste für Kaenzig erst so richtig los. Zusammen mit dem Aufsichtsrat fahndet er nun nach dem idealen sportlichen Verantwortlichen, der möglichst zeitnah seine Arbeit aufnehmen soll, um den Kader für die kommende Saison zu planen. „Wir widmen uns jetzt intensiv der Suche“, sagte Kaenzig in einem Podcast dieser Redaktion im Rahmen seines Besuchs auf dem Spobis in Hamburg.
Und erstmals wurde er deutlich: „Es läuft auf einen Sport-Geschäftsführer hinaus.“
VfL Bochum: Sport-Geschäftsführer soll Euphorie entfachen
Bedeutet: Der VfL Bochum wird seine im Sommer neu geschaffene Struktur wieder aufbrechen, will zurück zum Modell mit zwei Geschäftsführern kehren. Wie sähe der ideale Kandidat dafür aus? „Derjenige, der kommt, soll sich sofort eingliedern - wie es uns beim Trainer gelungen ist. Die Leute merken: Dieter Hecking ist einer von uns.“ Übers Knie brechen will man es in Bochum aber nicht, das Timing müsse stimmen.
Ohnehin steht das Sportliche nun im Fokus, der VfL kämpft gegen den Abstieg. „Der Rückstand ist enorm“, gibt Kaenzig zu. „Auf der anderen Seite kann man mit einem Sieg theoretisch auf den Relegationsrang rücken.“ Diese Chance wollen die Bochumer am Sonntag (15.30 Uhr/Dazn) im Kellerduell mit Holstein Kiel nutzen.